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Die Zukunft der Opernhäuser
Die europäische Hymne stammt aus der Feder eines der größten Komponisten weltweit – Ludwig van Beethoven. Sie ist das Zeichen für die europäische Hochkultur. Doch wie sieht es in der europäischen Kultur- und Theaterlandschaft aus? Wer geht denn in die Oper, ins Konzert oder ins Theater? Und was bedeutet das Internet für die ganze Branche?
Klassische Musik als Ausdruck der europäischen Werte
Die Melodie der Hymne der Europäischen Union stammt aus der Neunten Symphonie von Ludwig van Beethoven, die wiederum auf einem Text von Friedrich Schiller basiert. Sowohl Schiller als auch Beethoven brachten ihre Vision zum Ausdruck, dass alle Menschen zu einer brüderlichen Gemeinschaft werden, eine Vision, die auch die Grundlage für die Gründung der Europäischen Union bildet. Die „Ode an die Freude“ drückt die europäischen Werte Freiheit, Frieden und Solidarität durch die universelle Sprache der Musik aus.
Im Vertrag von Lissabon wird der Schutz und die Entwicklung des europäischen Kulturerbes als eines der gemeinsamen Ziele der Union genannt.
Die Neunte Symphonie steht für die europäische Hochkultur, eine Hochkultur, die zunehmend vom Aussterben bedroht ist. Wirft man einen Blick auf die Kultur- und Theaterlandschaft Europas, ergibt sich ein erschreckendes Bild:
Wo steht die europäische Kultur- und Theaterlandschaft heute?
Studie Deutschland (2018):
Eine repräsentative Umfrage aus Deutschland zeigt, dass nur 33%, also ein Drittel der Bevölkerung, an traditionellen Kulturangeboten interessiert sind, darunter überdurchschnittlich viele Frauen (41% gegenüber 21% bei den Männern), Ältere und Hochgebildete (45% gegenüber 26%) und Städter. Nur wenige sind häufige Theaterbesucher, und mehr als die Hälfte sind Nichtbesucher. Nur 10 % haben in den letzten 12 Monaten mindestens viermal ein Theater besucht. 31 % gingen gelegentlich ins Theater (ein bis drei Mal) und 59 % überhaupt nicht.
Stadt- und Staatstheater sollten daher – so die Studie – neben der Produktion von Kunst vor allem für eine breite Beteiligung sorgen. Nach mehrheitlicher Meinung sollten Stadt- und Staatstheater nicht nur Kunst zeigen, sondern auch soziale und gesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Bei der Frage nach den Erwartungen an das Theater standen die Erwartungen an die Programmgestaltung an erster Stelle: Programme für Kinder und Jugendliche (89%).
Studie unter europäischen Theatern (2015):
Die Studie „Audiences for European Theaters – Study of the status quo of audience development and audience research in the European Convention“ zeichnet ein ähnliches Bild. Die Studie basiert auf standardisierten Angaben von 24 Theatern aus 17 verschiedenen europäischen Ländern. Diese Studie hat weitere wichtige Ergebnisse erzielt: Was das Publikum betrifft, so ziehen große Häuser mit mehreren Genres tendenziell ein größeres Publikum an, da die verschiedenen Genres einen größeren Teil des Geschmacks abdecken. Kleinere Theater haben es deutlich schwerer, nicht zuletzt wegen der geringeren finanziellen Mittel.
Und es gibt noch ein weiteres wichtiges Ergebnis: Es besteht ein signifikanter Unterschied zwischen dem Verhältnis Besucher / 1000 Einwohner Innenstadt und dem Verhältnis Besucher / 1000 Einwohner im Umkreis von 80 km (durchschnittlich 583 zu 108). Das heißt im Umkehrschluss: Lebt ein Mensch oder ein Kind auf dem Land, ist die Wahrscheinlichkeit eines Theaterbesuchs um 81% geringer.
Die Situation in den europäischen Ländern der Fortissimo-Partner
Wir haben die vorliegenden statistischen Daten der europäischen Länder, die am Fortissimo-Projekt teilnehmen, ebenfalls überprüft. Die Analyse bestätigt das oben dargestellte kulturelle Verhalten und insbesondere die Vorlieben der Befragten für Oper und Theater. Folgende Gemeinsamkeiten haben wir festgestellt:
- Unter Kindern und Jugendlichen gibt es die höchsten Anteile an Zuschauern von Theater und klassischen (Schul-)Konzerten.
- Theater und Oper werden in der Regel von jungen Menschen, vor allem von Frauen, besucht, und im Allgemeinen sind diejenigen, die sie besuchen, keine häufigen Besucher.
- Eine größere Beteiligung ist in den Großstädten zu beobachten, während sie in den kleinen Städten oder Dörfern gering ist.
- Die Hauptgründe für den Nichtbesuch sind der Mangel an Zeit und Interesse, die Kosten und schließlich das geringe kulturelle Angebot am Wohnort.
Veränderte Bedingungen
Darüber hinaus ergab unsere Untersuchung, dass Fernseher, Smartphones und PCs/Laptops in fast allen europäischen Haushalten vorhanden sind. Kinder nutzen Smartphones fast jeden Tag und greifen meist über Smartphones, Laptops oder Tablets auf das Internet zu. 7 von 10 Haushalten in Europa verfügen über einen Internetzugang, und die Zahl der Haushalte mit Internetzugang ist im Laufe der Jahre massiv gestiegen.
Männer und Frauen nutzen das Internet gleichermaßen, und jüngere Menschen tendieren dazu, das Internet mehr zu nutzen als ältere Menschen. Die Online-Nutzung nimmt mit zunehmendem Alter zu, während sie bei den älteren Generationen deutlich abnimmt. Alle Personen nutzen das Internet hauptsächlich zur Kommunikation oder für persönliche Zwecke. Junge Menschen nutzen das Internet zum Ansehen von Inhalten auf Video-Sharing-Plattformen und für Messaging-Dienste
Sicherung des Publikums der Zukunft
Und genau hier setzt Fortissimo an. Um den rückläufigen Zuschauerzahlen entgegenzuwirken, die Publikumsentwicklung europäischer Berufsorchester und Opernhäuser zu unterstützen, die soziale und interkulturelle Öffnung zu fördern und dem Trend zur Nutzung digitaler Geräte zu folgen, präsentiert Fortissimo klassische Musik auf eine andere, vertrautere, digitale Weise: mit einer App, online erhältlichen Unterrichtsreihen und einem digitalen Musikhaus mit VR Erfahrungen.
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