Musik, Serious Gaming und Konzentrationsfähigkeit – mit der App entdecken die Kinder die Magie der klassischen Musik mit interaktiven Spielen.
Aktivität 1
Die Klasse wird in 4er-Gruppen eingeteilt.
Lehrkraft:
„Die Komponisten der Barockzeit wussten sehr genau, mit welchen musikalischen Mitteln sie bestimmte Gefühle ausdrücken und bei den Zuhörer:innen auslösen konnten. Was löst die Musik in dir aus? Was fühlst du, wenn du die Musik hörst?
Ich spiele dir gleich nacheinander verschiedene Musikstücke ab. Lass die Musik erst auf dich wirken und überlege dann mit deiner Gruppe, wie ihr die Emotionen der Musik in einem Standbild darstellen könnt. Seid dabei wie Schauspieler:innen und macht große Gesten und Posen, damit die anderen Gruppen sie gut erkennen. Nacheinander dürfen verschiedene Gruppen erklären, was sie sich bei dem Standbild gedacht haben.”
Freude
Vivaldis erster Satz „Frühling" aus den „Vier Jahreszeiten" drückt Freude und Lebendigkeit aus. Er verwendet lebhafte Melodien und rhythmische Figuren, die das Erwachen der Natur und die freudige Stimmung des Frühlings beschreiben.
Trauer / Melancholie
Corelli hat an den Anfang seines Stückes „La Follia” langsame und getragene Melodien gestellt, die das Gefühl von Traurigkeit und Nachdenklichkeit verstärken. Das Adagio-Tempo und die Moll-Tonart verleihen diesem Abschnitt seine melancholische und ernste Stimmung.
Optional
Wenn noch Zeit ist, kann noch das dritte Musikstück abgespielt werden.
Bewunderung
Die „Wassermusik" wurde von Händel komponiert, um König Georg I. auf einer festlichen Flussfahrt auf der Themse im Jahr 1717 zu begleiten. Die Musik sollte die königliche Gesellschaft unterhalten und die Feierlichkeiten auf dem Wasser musikalisch untermalen. Die kraftvollen Rhythmen und die strahlende Instrumentation mit Trompeten und Hörnern verleihen der Musik eine prachtvolle und feierliche Atmosphäre, die Bewunderung und Freude hervorrufen.
Aktivität 2
Info
Die Barockzeit war eine Blütezeit für die Oper, in der dieses Kunstgenre zu einer der beliebtesten und bedeutendsten Formen der musikalischen Unterhaltung und künstlerischen Ausdrucksweise wurde.
Die Oper war stark von den Idealen der Zeit geprägt, darunter die Betonung von Pracht, Drama und Emotionalität. Die Opernhandlungen in der Barockzeit waren oft von mythologischen, historischen oder biblischen Themen inspiriert. Sie beinhalteten komplexe Charaktere, emotionale Konflikte und dramatische Wendungen, die durch die Musik verstärkt wurden.
Lehrkraft:
„In der Barockzeit war die Rollenverteilung in der Oper anders als heute. Gleich wirst du herausfinden, was daran besonders war. Nimm dir mit deinem Partner oder deiner Partnerin einen Textausschnitt und lies ihn gründlich durch. Mache dir unten auf dem Blatt Notizen, damit du die wichtigsten Punkte anderen Kindern vorstellen kannst. Anschließend finden sich immer drei Kinder zusammen, die verschiedene Texte gelesen haben, und präsentieren sich gegenseitig ihre Ergebnisse."
M3: Textausschnitte Oper in der Barockzeit (austeilen)
Gruppe 1 - Frauen auf der Bühne
Früher durften Frauen oft nicht auf Theater- und Opernbühnen auftreten. Deshalb spielten Männer die weiblichen Rollen. Das führte oft zu Witzen und schrägen Bemerkungen. Wenn Frauen trotzdem auftraten, wurde ihr Ansehen ruiniert. Wenn Mädchenchöre wie bei Vivaldi auftraten, sangen diese oft versteckt oder verschleiert. Man wollte die weibliche Stimme und Präsenz nicht öffentlich zeigen, weil sie als zu verführerisch angesehen wurden. Heutzutage gibt es solche Einschränkungen nicht mehr, aber früher wurden Frauen auf der Bühne wegen ihrer Auftritte oft gehänselt.
Gruppe 2 - Kastraten
Früher gab es besondere Sänger, die Kastraten genannt wurden. Die Männer konnten extrem hoch singen, was sehr besonders war. Aber ihr Leben war schwierig. Als Kinder wurden sie an den Hoden operiert. Damit wurde verhindert,
dass ihre Körper die Entwicklung hin zu einem Erwachsenen durchlebten. Ihre Stimmen blieben deshalb hoch. Diese Operation war gefährlich - einige starben daran. Diejenigen, die überlebten, hatten oft Schwierigkeiten. Sie sahen anders aus als andere Menschen. Durch die Operation wuchsen ihre
Körper nicht normal. Sie wurden sehr groß und hatten lange Arme und Beine und keinen Bartwuchs. Trotzdem wurden einige Kastraten berühmt für ihre außergewöhnlichen Stimmen. Sie spielten trotz der hohen Stimmen Männerrollen.
Gruppe 3 - Hosenrollen
Ab dem 18. Jahrhundert, in der Epoche der Klassik, sangen und spielten Frauen auf der Opernbühne Männerrollen. Diese Rollen nannte man Hosenrollen. Das geschah aus verschiedenen Gründen: Junge männliche Schauspieler, die diese Rollen glaubwürdig darstellen konnten, waren schwer zu finden. Frauen übernahmen daher diese Rollen, um männliche Charaktere und ihre Romanzen, Geschichten und Abenteuer zu zeigen. Sie mussten lernen, wie Männer zu sprechen, zu laufen und sich zu benehmen, um überzeugend zu sein.
Wenn noch Zeit ist...
... finden die Kinder heraus, an welchen Orten in der Barockzeit Musik gemacht wurde.
M4: Bildkarten Aufführungsorte Barockzeit (im Raum verteilt an die Wände hängen)
Lehrkraft:
„Die Barockzeit umfasst die Zeit von 1600 bis 1750 n. Chr. In der Musik schrieben berühmte Komponist:innen bedeutende Werke. Vielleicht kennst du ja Kompositionen von Bach, Händel oder Vivaldi? - Wo die Musiker:innen ihre Musik in der Barockzeit aufgeführt haben, siehst du hier.”
Die Lehrkraft zeigt den Kindern mit dem Beamer die Aufführungsorte und bespricht, welche Orte abgebildet sind.
Salon - Kirche - Freiluft - Opernhaus
Lehrkraft:
„Ich spiele dir jetzt verschiedene Musikstücke vor. Du lässt die Musik einen Moment auf dich wirken und läufst dann zu dem Ort, an dem du denkst, dass die Musik dort aufgeführt wurde. Wenn sich alle Kinder entschieden haben, stoppe ich die Musik und du begründest, warum du meinst, dass die Musik zu dem ausgewählten Aufführungsort passt. Danach löse ich auf und gebe dir noch ein paar Informationen zu dem Stück.”
Kirche
Das war der ,Messias’ von Händel. Eines der bekanntesten und beliebtesten Teile dieses Stücks ist das ,Halleluja’, das wir gerade gehört haben. Dieses Stück wurde oft in großen, prächtigen Kirchen aufgeführt, weil es um biblische Texte zum Leben von Jesus Christus geht. In dem ,Halleluja’ wird Gott und die Erlösung durch Jesus gepriesen.
Oper
L’orfeo von Monteverdi ist eine Oper. Die Oper ist sowas ähnliches wie ein Theaterstück. Ein Unterschied ist aber, dass alle Dialoge gesungen und nicht gesprochen werden. Es ist ein bisschen wie die Musicals.
Freiluft
Dieses Stück wurde 1717 erstmals auf der Themse in London aufgeführt, um König George I. während einer Bootsfahrt zu unterhalten. Es wurde speziell für eine königliche Veranstaltung im Freien komponiert. Damit man das Stück hört, hat Händel viele laute Blechblasinstrumente eingesetzt.
Salon
Salons waren Orte, an denen Adlige Gäste an ihrem königlichen Hof empfingen. Die Aufführung von Musik bot eine angenehme und unterhaltsame Atmosphäre für die Gäste während ihrer Treffen. Da in den Räumen nur begrenzt Platz war, spielten kleine Besetzungen, also wenig Instrumentalisten, zusammen. Das nennt man Kammermusik.Auch das Stück ‚La Follia’ von Corelli, das wir gerade gehört haben, wurde von einer kleinen Gruppe von Instrumentalisten aufgeführt.
Kompetenzen dieser Lerneinheit:
Die Schüler:innen...
… entwickeln ein Verständnis dafür, wie Musik verschiedene Emotionen beim Zuhörer hervorrufen kann und üben sich darin, die Emotionen in der Musik zu erkennen und zu interpretieren.
… arbeiten in Gruppen zusammen, um die Emotionen in einem Standbild darzustellen.
… setzen sich mit der Rollenverteilung in der Oper der Barockzeit auseinander und lernen, die Bedeutung von Frauen, Kastraten und Hosenrollen auf der Bühne kennen.